Im Wintersemester 2024/25 entwickelten wir als Gruppe von fünf Studierenden eine App nach dem Lean UX-Ansatz. Zu Beginn unseres Projekts machten wir uns mit der Lean UX-Methode und dem dazugehörigen Canvas vertraut. Unsere Idee entstand dabei aus einem eigenen Bedarf: Wir wünschten uns eine Wissensdatenbank für Geheimtipps im Uni-Alltag – ein Ort, an dem hilfreiche Informationen und Tricks gesammelt und einfach zugänglich sind.
Um unsere Zielgruppe besser zu verstehen, erstellten wir Protopersonas, die die Akteurinnen und Akteure an unserer Hochschule und ihre Bedürfnisse abbildeten. Gleichzeitig definierten wir auch Antipersonas, also Nutzertypen, deren Bedürfnisse wir bewusst nicht abdecken wollten. Diese Differenzierung half uns dabei, den Fokus auf die wesentlichen Anforderungen unserer Zielgruppe zu legen.
Basierend auf den erstellten Personas entwickelten wir Hypothesen zu den Bedürfnissen und Nutzungsszenarien. Diese Hypothesen ordneten wir mithilfe eines Priorisierungs-Canvas, um die wichtigsten Annahmen zu identifizieren und gezielt zu überprüfen. Zur Validierung unserer Hypothesen führten wir Tiefeninterviews durch – sowohl mit als auch ohne Prototypen. Dabei gingen wir iterativ vor und passten unsere Annahmen fortlaufend an die gewonnenen Erkenntnisse an.Für spezifische Fragestellungen zur App, wie beispielsweise die Informationshierarchie, setzten wir gezielt Methoden wie Card Sorting und Co-Creation ein. Dabei arbeiteten wir eng mit Vertreter*innen unserer Zielgruppen zusammen, um eine nutzerzentrierte Struktur zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Informationsarchitektur intuitiv und verständlich ist.
Obwohl wir uns grundsätzlich am Lean UX-Ansatz orientierten, hielten wir uns nicht immer strikt an die Methode. Wir stellten fest, dass sich einige Hypothesen effektiver durch die Erstellung und Erprobung von Prototypen verifizieren ließen. Dieser pragmatische Ansatz ermöglichte es uns, schneller zu validen Erkenntnissen zu gelangen und unsere App zielgerichtet weiterzuentwickeln.
Am Ende unseres Entwicklungsprozesses verfeinerten wir den Prototypen mithilfe von System-Usability-Scale-Befragungen und Cognitive Walkthroughs. Diese Methoden halfen uns, die Benutzerfreundlichkeit unserer App zu bewerten und gezielt Verbesserungen vorzunehmen.
Durch diesen iterativen Prozess und die enge Verzahnung von Hypothesen, Nutzerfeedback und Prototyping konnten wir eine App konzipieren, die einen echten Mehrwert für Studierende im Uni-Alltag bietet. Der Lean UX-Ansatz half uns nicht nur bei der strukturierten Entwicklung, sondern auch dabei, flexibel auf neue Erkenntnisse zu reagieren und unsere Lösung kontinuierlich zu verbessern.

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